Ein Trio mit vielen Trümpfen
24. Aug. 2015Französische und asiatische Autobauer sind den deutschen Fahrzeugschmieden beim Thema Elektromobilität um Längen voraus. Vor allem beim Preis schlagen sie die Premiumhersteller aus München, Stuttgart und Wolfsburg. Zu den erfolgreichsten Modellen gehören Renault ZOE, Nissan Leaf und der Kia Soul EV. Wir haben das Trio unter die Lupe genommen.
Alle drei Fahrzeuge sind voll familientauglich. Sie kommen als Viertürer mit fünf Sitzen daher und bieten ausreichend Platz auch bei längeren Touren. Diese allerdings sollten gut geplant sein, denn ohne Boxenstopp an der Ladestation kommen die Stromer nicht weit. Am längsten hält der Soul EV von Kia durch. Er muss theoretisch erst nach 212 km an die Steckdose. Die anderen beiden Modelle bleiben unter der magischen Grenze von 200 km, Renaults ZOE schafft sogar nur 170 km.
Renault ZOE ist meistverkaufter Importwagen bei Elektroautos
Dennoch war der Franzose 2014 das meistzugelassene ausländische Elektroauto in Deutschland. Rund 1.500 Exemplare verkaufte Renault davon. Kein Wunder, ist doch der ZOE mit einem Preis ab 21.500 Euro der günstigste der drei untersuchten E-Autos. Die Batterie muss allerdings noch extra hinzugemietet werden, was mindestens 69 Euro im Monat kostet.
Die wichtigsten Daten des Renault ZOE im Überblick (Quelle Hersteller):
- Preis: ab 21.500 Euro (bei zusätzlicher Anmietung der Batterie für mindestens 69 Euro je Monat)
- Leistung Elektromotor: 65 kW (88 PS)
- Stromverbrauch: 15 kWh/100 km
- Batteriekapazität: 22 kWh
- Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h
- Reichweite: 170 km
Nissan Leaf punktet mit Platz und annehmbarer Reichweite
Auch wenn Renault in Deutschland erfolgreicher ist, global kommt derzeit kein Modell an die Verkaufszahlen des Nissan Leaf heran. Mit mehr als 175.000 abgesetzten Fahrzeugen bis Mitte 2015 gilt er als meistverkauftes Elektroauto weltweit. Fünf Türen, großer Kofferraum und Platz für fünf Passagiere machen den Leaf zum vollwertigen Familienauto. Zwar ohne Sexappeal und besonderen Fahrspaß, dafür mit Tugenden wie solider Reichweite, Bequemlichkeit und viel Platz für ein Elektroauto.
Die wichtigsten Daten des Nissan Leaf im Überblick (Quelle Hersteller):
- Preis: ab 23.790 Euro (bei Anmietung der Batterie für 79 Euro je Monat) oder 29.690 Euro mit Batterie
- Leistung Elektromotor: 80 kW (109 PS)
- Stromverbrauch: 15 kWh/100 km
- Batteriekapazität 24 kWh
- Höchstgeschwindigkeit: 144 km/h
- Reichweite: 199 km
Kia Soul EV – auf jeden Fall ein Hingucker
Etwas aus der Reihe tanzt der Soul EV von Kia. Er ist nicht nur deutlich teurer als ZOE und Leaf, und das bei ähnlicher Leistung. Der Koreaner fällt auch durch seine etwas klobige, jedoch sehr ungewöhnliche Karosserie auf. Ein Hingucker ist der Wagen, der von Anfang an als reines Elektroauto konzipiert war, allemal.
Die Batterie des Soul EV ist nach nur fünf Stunden an einer 6,6-kW-Station wieder zu 100% geladen. An der Haushaltssteckdose dauert der Vorgang bis zu 14 Stunden. Ein Schnelllader füllt in 33 Minuten immerhin 80% des Akkus wieder auf. Ob allerdings 12 km mehr Reichweite und ein wenig mehr Fahrkomfort den Aufpreis rechtfertigen, müssen die Käufer entscheiden. In Deutschland jedenfalls schaffte es der Soul EV 2014 nicht in die Top 10 der neu zugelassenen Elektroautos.
Die wichtigsten Daten des Kia Soul EV im Überblick (Quelle Hersteller):
- Preis: ab 30.790 Euro
- Leistung Elektromotor: 81 kW (110 PS)
- Stromverbrauch: 15 kWh/100 km
- Batteriekapazität: 27 kWh
- Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h
- Reichweite: 212 km
Fazit
Die Auswahl bei Batterieautos wird immer größer. Die Hersteller investieren in Komfort und Fahrspaß, doch bei der Reichweite kommen sie technologisch kaum voran. Dennoch sind diese drei Fahrzeuge bereits allesamt ein ernster Konkurrent für Autos mit Verbrennungsmotor. Das gilt besonders für den Renault ZOE dank seines attraktiven Preises. Mit dem KIA Soul EV sorgt man auf Deutschlands Straßen auf jeden Fall für große Augen.