Spezielle Reifen für Elektroautos?
28. Nov. 2013
Sollte man sich für ein Elektroauto entscheiden, ist es wichtig auch auf die Wahl der Reifen zu achten. Zwar können auch herkömmliche Reifen verwendet werden, allerdings sind eindeutig energiesparendere Varianten auf dem Markt zu finden.
Aus diesem Grund ist es lohnenswert sich als Besitzer eines Elektroautos auf dem Reifenmarkt umzusehen.
Reifen bieten deutliche Optimierungsmöglichkeiten
Bislang kann mit einem Elektroauto 140km zurückgelegt werden, ohne die Batterie laden zu müssen. Es gibt zwar Hersteller die eine Reichweite von bis zu 210km voraussagen, allerdings sind die Herstellerangaben, ähnlich wie bei anderen Fahrzeugkennzahlen wie etwa dem Spritverbrauch, kaum zu erreichen. Der ausschlaggebende Punkt ist hierbei die Kapazität der Traktionsbatterie. Zwar werden sich Autobatterien in den kommenden Jahren noch deutlich weiterentwickeln, in näherer Zeit sollten Verbraucher jedoch nicht mit Quantensprüngen rechnen.
Besonders bei den Reifen der Elektroautos gibt es noch deutliche Optimierungsmöglichkeiten, um die Reichweite zu erhöhen. Das haben große Hersteller seit einiger Zeit schon erkannt. Zu einem nicht unerheblichen Anteil bestimmen diese den Energieverbrauch des Fahrzeugs mit.
Reichweite mit speziellen Reifen maximieren
Zwar können auch normale Reifen verwendet werden, jedoch sind diese meist nicht effizient genug und können die Reichweite nicht bestmöglich ausnutzen. Besonders der Rollwiderstand und das Gewicht der Reifen sind meist zu hoch. Das ist der Grund weshalb umweltbewusste Reifenhersteller Materialien verwenden die äußerst leicht sind und nach der Entsorgung äußerst umweltverträglich sind (Silica zum Beispiel ist ein solches Material).
Der Rollwiderstand berechnet sich aus der Reibung auf dem Asphalt und der Verformung des Reifens während man fährt. Diese führen einen Energieverlust herbei. Von daher verbrauchen ältere Reifen mehr Energie als neuwertige. Auch der Reifendruck spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Ist dieser zu niedrig liegt mehr Fläche auf der Straße auf, weshalb mehr Energie aufgebacht werden muss das Fahrzeug in Bewegung zu versetzten.
Schätzungsweise 30% des Energieverbrauchs der Elektrofahrzeuge hängen mit dem Rollwiderstand der Reifen zusammen. Des Weiteren sind der Abrieb, die Formstabilität und die Fahrbahnhaftung weitere Reifenfaktoren die den Energieverbrauch in die Höhe treiben können.
Jedoch haben Reifenhersteller für Elektroautos noch einen weiteren entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite:
Bisher konnten Großteils geringere Geschwindigkeiten als mit Benzinern erzielt werden (eine Ausnahme ist zum Beispiel das Gefährt hier). Das erlaubt den Reifenherstellern gleichzeitig einige Freiräume in der Gummimischung der Reifen. Ein Nachteil ist jedoch, dass Elektroautos ein höheres Drehmoment besitzen.
Der Fahrbahngripp ist während der Anfahrt von entscheidender Bedeutung für den Energieverbrauch des Autos. Manche Reifenhersteller haben sich daher ein Reifenmodell überlegt, welches Felgen, Bremsen und Federung in einem integriert. Ebenso geht der Trend für jedes einzelne Fahrzeugmodell zu individuellen Reifen. So gibt es beispielsweise spezielle Energie E-V Reifen.
Positiv ist, dass es sich auch für nicht Elektroautofahrer lohnt die aktuellen Reifenentwicklungen zu verfolgen, denn hier wird es auch für Benziner und Co. wegweisende Fortschritte geben, welche auch diese Reifen weiterentwickeln werden.
Bildnachweis: Hersteller (BMW, Continental)